Alkoholkranke gibt es in allen Gesellschaftsschichten - auch da, wo es von außen bürgerlich, gesetzt und unauffällig zugeht. Sucht ist eine fortschreitende Krankheit. Am Anfang wird sie kaschiert, dann kullert einem 'mal ein Magenbitter aus dem Aktenschrank entgegen, und irgendwann steht auch bei einem Professor die Bude voller leerer Flaschen.
1,7 Millionen Menschen in Deutschland sind der Hauptstelle für Suchtfragen zufolge alkoholabhängig, weitere 1,7 Millionen konsumieren Alkohol "missbräuchlich", wie es im Fachdeutsch heißt. Fast ein Drittel dieser Menschen hat mindestens einen Elternteil, der alkoholabhängig war oder ist.
Eine Alkoholsucht entwickelt sich schleichend. Betroffene merken erst spät, dass sie abhängig sind. Nach der internationalen Klassifikation für Erkrankungen wird die Diagnose einer Alkoholabhängigkeit gestellt, wenn drei der folgenden sechs Kriterien innerhalb von 12 Monaten zugetroffen haben:
Alkoholismus ist eine sogenannte "Life Time"-Diagnose. Sie begleitet Betroffene für den Rest ihres Lebens. Selbst dann, wenn ein Entzug schon Jahre zurückliegt, bleiben trockene Alkoholiker immer anfällig dafür, in die Sucht zurückzufallen. Deshalb sollten trockene Alkoholiker nie mehr einen Schluck Alkohol zu sich nehmen, empfehlen Suchtexperten.